Und interessanter könnte das, was hier zu lesen ist, kaum sein. „Es geht darum, wie wir unsere Schule perspektivisch aufstellen wollen und wie wir die Chance, die sich aus der Möglichkeit eines Neu- bzw. Umbaus unseres Schulgebäudes ergibt, nutzen wollen“, erklärt Sara Brengelmann, Studienrätin am ULF.
Die Ideensammlung ist das Ergebnis einer ersten Sitzung der Steuergruppe „Schulentwicklung“, an der neben Lehrerinnen und Lehrern auch Eltern und Schülerinnen beteiligt sind und die sich das Ziel gesetzt hat, den Herausforderungen der kommenden Jahre zu begegnen. Und die könnten größer kaum sein: Durch die Entscheidung der Schwester Euthymia-Stiftung, das Marienhospital in direkter Nachbarschaft zur Liebfrauenschule zu erweitern, werden einzelne Gebäudeteile des Mädchengymnasiums zur Krankenhausseite weichen müssen. Als Kompensation hierfür wird auf der anderen Seite der Schule zur Großen Straße ein Neu – bzw. Umbau entstehen, der den neuesten Ansprüchen pädagogischer Entwicklungen gerecht werden soll.
Und genau hierin sieht Johanna Skatulla, Oberstudienrätin und ehemalige Schülerin der Liebfrauenschule, eine große Chance in dem Projekt: „Wir haben nun die Möglichkeit, den angestoßenen Prozess der Weiterentwicklung unseres Schulkonzepts ganz anders fortzuführen, da wir auch die Klassen- und Fachräume im neuen Gebäude baulich an unsere Ideen anpassen können.“ Andrea Kathmann, ebenfalls ehemalige ULFe und Oberstudienrätin, pflichtet ihr bei, verweist aber auch auf darauf, dass Bewährtes erhalten bleiben soll: „Wir haben als Schule über 160 Jahre Erfahrung in Sachen Mädchenbildung und wissen, was sich bezahlt gemacht hat. Wir möchten an einigen Stellschrauben drehen, aber keineswegs alles ändern.“
Unterstützung erhalten die Mitglieder der Steuergruppe dabei von der Kölner learninglab gGmbH um ihren Geschäftsführer Richard Heinen, der mit seinem Team bereits zahlreiche Schulen auf ähnlichen Wegen begleitet hat. Den ersten Kontakt zum Kölner Bildungsexperten hat Christina Meyer, Studiendirektorin (und auch ehemalige ULFe), hergestellt: „Wir haben den Kontakt zu einem ausgewiesenen Experten gesucht, der uns auf diesem spannenden Weg unterstützen kann und von dessen Erfahrung wir profitieren können. Wir versprechen uns hiervon außerdem wissenschaftliche Impulse, um unser Konzept auf Grundlage des derzeitigen Standes der Bildungsforschung weiterentwickeln zu können.“
Die gesamte Schulgemeinschaft wird an diesem Projekt beteiligt sein, um möglichst unterschiedliche Bedürfnisse im neuen Schulkonzept zu berücksichtigen. Auch die Eltern wirken aktiv an dem Prozess der Weiterentwicklung der Schule mit. „Wir sind begeistert, dass sich der Schulträger und das gesamte Kollegium für die zukunftsorientierte Aufstellung der Liebfrauenschule engagieren. Die Zusammenarbeit läuft hier wirklich ausgesprochen gut“, so Silja Ostermann, Schulelternratsvorsitzende.
Die Geschäftsführung der Liebfrauenschule, Professor Dr. Franz Bölsker und Uwe Kathmann, zeigt sich ebenso erfreut darüber, dass eine ganze Schulgemeinschaft an einem Strang zieht: „Wir wollen wissen, wie sich Eltern, Schülerinnen und Lehrkräfte moderne Pädagogik und die Schule der Zukunft vorstellen. Die Gelegenheit ist günstig, da sich mit einem Neu- bzw. Umbau an dem bisherigen Standort neue Möglichkeiten ergeben. Die wollen wir nutzen.“